Verzinkungsgerechtes Konstruieren von Stahlbau

Thermoplex

Zink-Zirkulations-Öffnungen und Entlüftungslöcher

Kastenträger beim Ausziehen aus dem Spülbad.

Beim Feuerverzinken durchgeführte Arbeitsgänge sind vorwiegend Tauchungen in Flüssigkeiten (Entfetten, Beizen, Spülen, etc. Verzinken).

Die Vorbehandlungsmedien als auch der flüssige Zink sollen schnell in Ecken, Winkel und Hohlräume einer Konstruktion eindringen und wieder auslaufen können, sowie die verdrängte Luft austreten lassen. Wenn Löcher nicht an unterster und oberster Stelle angebracht werden können: zusätzliche kleine Löcher, damit alles ausfliessen und alle Luft entweichen kann.

Öffnungen sind so anzubringen, dass sie der Aufhängung der Teile in der Verzinkerei (schräge Aufhängung) Rechnung tragen. Schöpfende Stellen sind zu vermeiden.

Faustregel für die Grösse von Zink-Zirkulationslöchern in Rechteckrohren und Rundrohren:

Beispiel: 50×50 mm: 1 Loch mit 16 mm oder 2 Löcher mit 12 mm oder 4 Löcher mit 8 mm

rote Pfeile: Aufhängungen
Fachwerke innwendig gebohrt: Löcher in allen 4 Ecken.
Fachwerke: alle Rohre müssen beidseitig entlüftet oder gebohrt sein, damit alle Flüssigkeiten ausfliessen können
Zu kleine Löcher führen zum langsamen Ein- und Auslaufen des Zinks und dadurch zu langen Tauchzeiten mit dicken und oftmals unregelmässigen, unästhetischen Oberflächen.
Unregelmässige Oberfläche aufgrund langer Tauchzeit.
Tote Ecken und Winkel sind zu verhindern, damit im Tauchprozess keine Aschenrückstände und unverzinkte Stellen (Luftsäcke) entstehen.
Bei fehlenden oder zu kleinen Löchern und Ausklinkungen bleiben Aschen hängen.
Bild rechts: zu kleine Löcher
Bei inneren Verstärkungen von Rohren sollten die 4 Ecken um mindestens 1⁄6 der Seite ausgeklinkt werden (mindestens 10 mm). Falls Ausklinkungen dieser Grösse nicht möglich sind, können kleinere Ausklinkungen (mind. 10 mm) angebracht werden, welche durch eine zusätzliche grosszügige Öffnung im Blech ergänzt werden.
Stegbleche oder andere Versteifungen
Bei mit Stegblechen oder anderen Versteifungen verstärkten Profilen muss sicher gestellt werden, dass die Ecken ausgeklinkt sind und eine Öffnung von mindestens 10 mm aufweisen. Damit wird der Durchfluss des Zinks gewährleistet und das Hängebleiben von Aschenresten verhindert.
Versteifung mit Zirkulationslöchern
Kastenträger mit Aussparungen
Besprechen Sie Ihre Konstruktion kurz mit Ihrem Verzinker, der unterstützt Sie in der Planungsphase, damit ein optimaler Korrosionsschutz erbracht werden kann.

Thermisch geschnittene Kanten zurückschleifen / Kanten brechen

Laser- oder Plasma-Schnittflächen mit Winkelschleifer stark überschleifen (ca. 3/10 mm zurückschleifen). Alle Kanten brechen.

Weitere Informationen zu Laser-/Plasma-Schnittflächen und scharfen Kanten.

Verzug beim Verschweissen unterschiedlich dicker Profile

Dickenunterschiede von miteinander verschweissten Bauteilen sollten nicht mehr als das 2-fache betragen. Lassen sich grössere Unterschiede nicht vermeiden, wenden Sie sich an die Verzinkerei. Auch sehr dicke oder lange und schweissintensive Konstruktionen sind anfällig auf Verzug und sollten vorgängig abgeklärt werden.

Weitere Details zum Verzug

Kein Verzug beim Verschweissen von Profilen aus etwa gleicher Materialstärke.

Winkel 100/65/7 mm und Tränenblech 5/7 mm

 

 

Verzug durch Verschweissung von unterschiedlichen Dicken.

Behebung: dickes Blech = Blech unterteilen (Abschnitte von ca. 3m) oder Blech anschrauben.

 

 

Befestigungs-Schiene unterteilen: Elemente à ca.

1.5m.Unterschiedliche Ausdehnung beim Abkühlen von schweren und leichten Profilen dank kurzen Elementen.

Kaltumformung

Höherfeste Stahlsorten neigen zu Spannungsriss-Brüchen durch Kaltverformen oder Abkanten etc., teilweise auch ohne Verzinkung. Durch die Verzinkung wird die kaltverformte Stelle weiter geschwächt. Nach Kaltverformung mindestens mit Flamme wärmen, besser Spannungsarm-Glühen, bzw. genügend Biegeradius vorsehen.

 

  • Örtliche Kaltumformung minimieren durch grosse Biegeradien von mindestens 1-3x Flacheisendicke, je nach Stahlqualität (EN 10025).
  • Auswahl einer geeigneten Stahlsorte, welche sich zur Kaltumformung eignet(Bezeichnung „C“ nach ISO 10027-1, z.B. S235JRC, mind. J0. besser J2)
  • Verwendung von warmgewalzten Stählen
  • Nachwärmen / Glühen kaltverformter Teile

Materialbestellung

Gemäss DIN EN 10025 zum Feuerverzinken geeignet

  • Frei von Walzungänzen gemäss EN 10163/1
  • Wenn bei Serienaufträgen die Eignung des Stahl zum Feuerverzinken nicht eindeutig ist, empfiehlt sich die Durchführung einer Probeverzinkung unter praxisgerechten Bedingungen.

Weitere Details zum Einfluss von Stahllegierungen und Oberflächen auf die Feuerverzinkung.

DASt-Richtlinie 022 / EN 1090

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